The Visit

The Visit

The Visit“, ein Film der die tragische Geschichte eines Drehbuchautoren dokumentiert, der den einen großen Hit in der Filmindustrie landete, und seit je her versucht an alte Erfolge anzuknüpfen. Vermutlich wäre eine Verfilmung des Hollywoodwerdegangs von M Night Shayamalan tatsächlich interessanter, als ein weiterer Twistfilm des The Six Sense Schöpfers. Doch mit The Visit kommt nun der nächste Horrorfilm des Endendrehers auf den Markt.

Nichts ist, wie es scheint, oder doch?
Es geht um zwei Geschwister, die ein paar Tage bei ihren Großeltern verbringen sollen, da die leibliche Mutter zusammen mit ihrem Freund verreisen möchte. Die Mutter pflegt keinen Kontakt mehr zu den Großeltern, weshalb die Kinder alleine unterwegs sind. Bisher nichts Außergewöhnliches. Auch das Aufeinandertreffen verläuft familiär. Doch es wäre kein Horrorfilm, wenn nicht schon bald merkwürdige Dinge passieren würden. Es gibt einen ominösen Keller, den die Kinder aufgrund von Schimmelbefall nicht betreten dürfen. Die Kinder hinterfragen das nicht, denn außerhalb der Horrorfilmwelt ist das nichts Besorgniserregendes. Allerdings weiß der Fan des Genres schon jetzt, dass der Keller eine entscheidende Rolle spielen wird. Und auch der Aufbau zu diesem Moment bleibt konventionell. Es kommt zu mehreren Ereignissen, die sich von Situation zu Situation in ihrer Eigenartigkeit steigern.
In The Visit gibt es einen überraschend gut funktionierenden Wechsel der Emotionen der Kinder. Oft wissen die Kinder nicht, ob dass, was sie gerade sehen, wirklich beängstigend ist, oder ob sie in ihrer jungen Naivität mehr hineininterpretieren als nötig, und dass ohne auf der Metaebene zu agieren. Der Zuschauer rutscht damit automatisch in die Rolle der Kinder, und beginnt sich dieselben Fragen zu stellen. Die Großeltern benehmen sich merkwürdig, doch wenn die Kinder sie auf die nächtlichen Wanderungen der Großmutter durchs Haus, oder dem komischen Verhalten des Großvaters ansprechen, bekommen sie sehr glaubwürdige und plausible Argumente des jeweils anderen. So stellt man sich permanent die Frage, ob die Großeltern etwas verheimlichen, oder aber ob sie tatsächlich nur den Gebrechen des Alters unterworfen sind.

Ein guter Film von M Night, ist ein durchschnittlicher Film generell
Man kann sagen das The Visit einer der besseren Filme Nights ist. Nach desaströsen Werken wie The Happening kommt nun ein weiterer, es fällt einem fast schwer das zu sagen, Horror-Film des Kultregisseurs in den Umlauf. Shayamalan scheint einen Fable für Filme zu haben, die im Namen mit einem Artikel beginnen, und mit einem Nomen enden. Alleine deswegen befürchtet man den Shayamalanschen Einheitsbrei. Doch die Befürchtungen werden nur zum Teil erfüllt. Der Film macht überraschenderweise vieles richtig. Es gibt etliche interessante Schlüsselszenen, und auch die Auflösung lässt die Zuschauer nicht enttäuscht zurück. The Visit krankt jedoch auch an einigen Shayamalan typischen Problemen. Teils überzeichnete Charaktere und Eigenschaften der Personen, bei denen man weiß, dass sie im entscheidenden Moment eine Rolle spielen werden. Ganz ohne diese Kernelemente wird wohl kein Film des The Six Sense Regisseurs auskommen. Dennoch gehört dieser Film zu einem seiner besseren, und ist daher durchaus empfehlenswert, da er einige interessante Momente enthält, die es lohnen den kompletten Film zu konsumieren.

 

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