Batman v Superman

Batman v Superman ist der neueste Film der DC Reihe, und suggeriert im Titel bereits, worum es darin geht. Die Frage ist, wird dieses Versprechen gehalten, und wie wird das größte Aufeinandertreffen seit dem von Muhammad Ali vs Joe Frazier, oder Hulk Hogan und dem Ultimate Warrior inszeniert?

Batman v Superman? … Worum geht es?

Natürlich ist der eigentliche Plot des Films, dass die größten Helden des DC Comic Universums, und zwei der ikonischsten Figuren der generellen Comicwelt erstmals in der Filmgeschichte in einem Kräftemessen aufeinandertreffen. Und was für ein Versprechen das ist. Zugegebenermaßen hat der Titel allein schon sehr viel Anziehungskraft. Doch wieso bekämpfen sich die Mitbegründer der Justice League, die eigentlich verbündet gegen das Böse kämpfen sollten laut Comic Vorlage. Der Film ist bemüht, dafür eine Begründung zu finden, und schlecht gelungen ist das nicht. Es wurden vereinzelte Szenen des bis dato letzten Superman Films, und damit dem indirekten Vorgänger “Men of Steel” gezeigt, in dem Superman durch seine Heldentaten die ganze Stadt zerlegt. Wir sehen erstmals wie Batman mit dieser Situation konfrontiert wird. Er muss den Dreck beseitigen, den Superman durch seinen Kampf gegen das Böse verursacht, und wird mit den Schattenseiten dessen konfrontiert. So trifft er unter anderem auf einen Mann, dessen Beine von einen Stahlträger eingeklemmt sind, und später aufgrund des Schadens amputiert werden müssen. Die Botschaft ist klar, Batman hinterfragt den vermeintlichen Superhelden. Im Verlaufe des Filmes werden die Motive der Beiden Capeträger herausgearbeitet. Batman sieht eine Gefahr in Superman. Zwar ist Clark Kent gut gesinnt, es wird jedoch die Frage aufgeworfen, was wäre wenn dieser vermeintlich unbesiegbare und unsterbliche Mann seine Einstellung ändert? Superman dagegen sieht in Batman lediglich einen Verrückten, der Selbstjustiz verübt. Lex Luthor verstärkt diesen Zwist, und ist gegen Ende auch der Auslöser des Kampfes, indem er Superman dazu zwingt, Batman zu töten.

Der Inhalt hält nicht das, was die Verpackung verspricht
In Anbetracht der Laufzeit, und der fragwürdigen Entscheidung vieler Lichtspielhäuser, diese mit einer Pause zu unterbrechen, wird man mindestens einmal mit der Zeitenverteilung der Inhalte konfrontiert. Hier muss man mit fortschreitendem Verlauf feststellen, dass immer weniger Zeit für den eigentlichen Kampf von Batman und Superman über bleibt. Aus der Vermutung wird auch bald Gewissheit, denn wenn man es nicht schon vorher, durch einschlägige Reviewseiten wusste, dann merkt man es spätestens dann, wenn der Kampf endet. Die Aggressionen und die Motive der Protagonisten, und die Vorfreude der Fans, explodieren und verpuffen in wenigen Minuten. Der Hype wird aufgebaut, und in einem kurzen, inszenatorisch bombastischen Kampf abgefackelt. Der Kampf hat seine Wirkung nicht verfehlt, nur war er viel zu kurz.

Zu viel in einem Film, das Green Lantern Problem
Das Problem ist, dass der Film zu viel möchte. Schon im Trailer sah man, was in Batman v Superman alles passieren soll. Batman trifft auf Superman, Lex Luthor wird der Superbösewicht, Batman und Superman müssen sich verbünden, Wonderwoman taucht auf, und dann ist da noch Doomsday. Und hier macht der Film einen fatalen Fehler. Man hätte aus dem gesamten Plot mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Filme machen und müssen. Das Setup “Batman versus Superman” trägt soviel Potenzial in sich, dass es einen Film der vollen Länge tragen würde. Ein Drittel des Filmes hätte sich auf den Kampf konzentrieren können, ohne dabei langweilig zu werden. Stattdessen versucht man in die Vollen zu langen, verfehlt dabei aber sein Ziel. Nicht zuletzt die Integration von Doomsday zeigt, wie sehr man sein Pulver verschossen hat. Doomsday ist in den Comics der Charakter, der Superman tötete (Mit späterer Wiederbelebung des Kryptoniers). Fernab davon, ob in einem Film dasselbe passiert, oder nicht, sollte Doomsday einen solchen Impact haben, dass ein Film über ihn alleine die Kinos füllt. Doomsday zählt zu den wichtigsten Ereignissen im DC Universum, es gab sogar einen Aufschrei der Fans, der zum Zeitpunkt des Erscheinens des Comics durch die Medien ging. Wieso wird dieser Antagonist in einem Film als Randnotiz eingeführt, der “Batman v Superman” heißt. Es sind defakto die zwei größten Ereignisse die im DC Universum, was Filme angeht, die passieren können, da es sich um Fanservice der größten Güten handeln würde, und man verbrennt beide Themen (den eigentlichen Kampf, und Doomsday) in circa 30 Minuten Laufzeit. Selbst Wonderwoman wurde fast schon lieblos eingeführt. Hätte man die Filme gesplittet, und in dieser generellen Qualität abgeliefert, wären gleich mehrere sehr gute Blockbuster in die Kinos gekommen. So hat man sich auf einen – mit Abstrichen – guten Film versteift.

Fazit
Abgesehen von der inhaltlichen Überflutung hatte der Film starke Momente. Interessante Dialoge, spannende Charakterzüge, und fantastisch inszenierte Kämpfe. Jesse Eisenberg war entgegen meiner Erwartung ein hervorragender Lex Luthor, von dem ich aufjedenfall mehr sehen will. Ben Affleck funktionierte fantastisch als bulliger Batman, und Henry Cavill kannte man ja bereits aus Man of Steel. Ein guter Film, mit Abstrichen, und viel verschenktem Potenzial.

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