Bei der zweiten Buchverfilmung des dänischen Kriminalromanautors Jussi Adler-Olsen treffen wir beide Hauptdarsteller aus dem ersten Teil wieder, die auf einen weiteren schwierigen und lang vergessenen Fall stoßen.
Hineingeführt werden wir durch einen verwirrten pensionierten Polizisten, der Carl Mörck (Nikolaj Lie Kaas) aufsucht um den zwanzig Jahre alten Mord an seinen beiden Kindern aufklären zu lassen. Zunächst ist das Interesse an dem Fall sehr gering, doch als am nächsten Tag der Ex-Kollege tot in seiner Badewanne aufgefunden wird, fühlen sich Carl und sein Partner Assad (Fares Fares) dazu verpflichtet, nun doch diesen verschleierten Fall aufzuklären.
Von der Erzählweise und der Art des Drehbuchs unterscheidet sich ‘Schändung’ von seinem Vorgänger. Es wird zeitig deutlich, wer den Mord begangen hat, was im Teil davor erst am Ende klar wurde, und es wird in düsteren und bedrückenden Rückblicken gezeigt, wie es zu diesem Verbrechen kommen konnte. Es werden weitere Personen mit eingeführt, die in dem Fall eine Bedeutung haben und durch die Rückblicke und den Geschehnissen in der jetzigen Zeit wunderbar die Entwicklungen der Charaktere dargestellt. Der Film zeigt also, wie zwei Kriminalisten in einem brutalen und skrupellosen Fall ermitteln und die vielen Steine, die sich in ihren Weg legen, beiseite räumen müssen. Die Rolle des mürrischen Carl passt sehr gut zu Nikolaj Lie Kaas (obwohl im Buch ganz anders beschrieben) und die Figur des Assad ist in vielen Situationen wieder ein toller und gelungener Kontrast. Der Film geht genau zwei Stunden, doch durch die fesselnde Geschichte und die düstere Gestaltung des Filmes, die ich sehr mag und Merkmal von nordischen Filmen ist, merkt man kaum wie die Zeit vergeht. Ein wenig irritierend war die neue Kollegin Rose, die dem Film kaum eine Bedeutung zuteilt. Ebenso verhielt es sich mit der Beziehung zwischen Carl und seinem Sohn, die nur kurz angeschnitten wurde und unvollendet wirkt. Man hätte es meiner Meinung nach vertiefen oder ganz raus lassen sollen. Wiederum ist er an einigen Stellen extrem blutig und brutal, besonders zum Ende hin.
Alles in allem eine außerordentlich gut gelungene Buchverfilmung, die der Geschichte und den Charakteren des Buches treu bleibt. Empfehlenswert, auch wenn man den Teil davor nicht kennt. 7/10 Leinwand-Perlen
Trailer:
HitGirl
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