Der Überraschungshit “Limbo” sorgte im Jahr 2011 für Aufsehen. Als Indypendend Spiel sorgte dieser 2D-Side-Scroller für Begeisterung. Nun erschien Ende 2016 der indirekte Nachfolger “INSIDE”. Kann dieses Spiel am Erfolg des Vorgängers anknüpfen, oder ist es nur ein Versuch der Entwickler schnellen Profit zu generieren?
Düster und konsequent
Auch wenn “INSIDE” eine neue Geschichte erzählt, ohne inhaltliche Verbindung zum Vorgänger, so erkennt man schnell die Wurzeln, und die Bausteine des Erfolgskonzepts. Man spielt einen Jungen, der zu Beginn des Spiels durch das finstere Walddickicht stolpert. Schnell wird klar, dass man auf der Flucht ist. Im Hintergrund sind Wachmänner zu sehen, die mit Taschenlampen nach einem suchen, und bei Fehlern des Spielers mit scharfer Munition ohne Kompromisse den Tod des Charakters herbeiführen. Denn, wie es auch schon bei Limbo der Fall war, es wird oft gestorben. Zahlreiche unangenehm anzusehende Todesanimationen fanden den Weg ins Spiel, von denen man unter Garantie einen Großteil zu Gesicht bekommen wird. Denn nicht nur das bewaffnete Wachpersonal ist auf der Jagd nach der offenbar namenlosen Hauptfigur, auch Wachhunde oder Drohnen versuchen die Flucht alsbald zu beenden. Und als wäre das nicht schon genug, ist auch die Umgebung nicht ungefährlich. Wie immer fragt man sich im Verlauf des Spiels durchweg: Wer bin ich, wo bin ich, und wieso bin ich auf der Flucht.
Kurzweilig, Kurz, und Abwechslungsreich
Wer Limbo bereits kennt, kann vermutlich erahnen, dass Inside kein langes Spiel sein wird. Im Durchschnitt kann das Spielerlebnis bereits nach drei Stunden beendet sein. Für 19,99€ bei Steam (Stand: 11/2016) könnte das ein Kritikpunkt sein, wäre das Spiel nicht so einzigartig. Denn die kurze Spieldauer besitzt ein großartiges Pasing. Es wird nie langweilig, Rätsel sind immer interessant, und lassen sich intuitiv erspielen. Geschicklichkeitspassagen stehen dazu im Wechsel, sodass ein Abschnitt nie zu lang gezogen ist. Das Setting, in dem man sich befindet, ändert sich regelmäßig, und in flüssigen Übergängen. Sogar Unterwasser ist man zwischenzeitlich unterwegs. Was bei anderen Spielen ein Abschnitt ist, den man schnell hinter sich bringen möchte, ist bei “Inside” atmosphärisch und unterhaltsam. Und für einen gewissen Widerspielwert wurden Geheimnisse in den Leveln versteckt, deren Verbleib man am Ende überblicken kann. “Inside” macht prinzipiell nichts falsch, doch dürfte es auch nicht jedermanns Sache sein. Wer auf atmosphärische 2D-Sidescroller steht, zwischendurch gerne Rätsel löst, und sich gerne von einer düsteren Stimmung in den Bann ziehen lässt, der ist hier richtig aufgehoben. Ein Spiel, das gut ausgearbeitet ist und, wie auch schon der Vorgänger, großartig funktioniert.
Bewertung:
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